- Galison betont, dass eine weitere Differenzierung innerhalb von wissenschaftlichen Disziplinen notwendig ist. Es reicht nicht aus lediglich unter verschiedenen Fachdisziplinen zu unterscheiden: "Wenn aber die Physik aus eigenständigen Teilgruppen mit inkommensurablen Überzeugungen besteht, dann scheinen die Schichten auseinander zu fallen wie verwitterndes Sperrholz; wenn sie strikt getrennt sind - diese Teilgruppen verwenden Begriffe wie Masse und Energie in substanziell verschiedener Weise - dann kann Kontinuität in einem Bereich schwerlich die Diskontinuitäten in anderen Bereichen auffangen." (Galison 1996: 29) [weitere erklärende Zitatstellen kurz davor und danach.]
- Galison bezeichnet die Heterogenität in den Physiker-Communities auch als Subkulturen, die unterschiedliche Symbolsysteme und unterschiedliche Verfahren zur Berechnung physikalischer Fragestellungen verwenden. Mithilfe anthropologischer Konzepte, lassen sich die Interaktionen der verschiedenen Subkulturen und damit der versch. wissenschaftlichen Strömungen als Tauschbeziehungen verstehen. Kurz: heterogene Kulturen interagieren, so zeigt es die Anthropologie, mit Tauschbeziehungen: "Diese Erwägungen haben die Problematik so sehr zugespitzt, dass es scheinen musste, als ob sämtliche Subkulturen der Physik (Gruppen mit unterschiedlichen Symbolsystemen und unterschiedlichen Verfahren zu deren Berechnung) schlichtweg dazu verdammt seien, ohne jede Möglichkeit einer folgenreichen Interaktion nebeneinander zu existieren. An diesem Punkt können wir allerdings von den Anthropologen lernen, die seit langem untersuchen, wie ungleiche Kulturen interagieren, und zwar zumeist durch Tauschbeziehungen"(Galison 1996: 29)
- Über die Tauschbeziehungen: "Dabei können zwei Gruppen den Regeln für den Austausch zustimmen, selbst wenn sie den getauschten Objekten eine völlig unterschiedliche Bedeutung zuschreiben, und sogar dann, wenn zwischen ihnen keinerlei Einigkeit über die Bedeutsamkeit des Tausches selbst besteht. Trotz größter globaler Differenzen können die Tauschpartner dennoch einen Modus lokaler Koordination ausarbeiten."
- Über Kontaktsprachen: " interagierende Kulturen etablieren häufig ausgeklügelte Kontaktsprachen; solche diskursiven Systeme können von funktionsspezifischen Jargons über semispezifische Pidgins bis hin zu vollentwickelten kreolisierten Sprachen reichen, auf deren Grundlage selbst so komplexe Aktivitäten wie etwa Poesie und metalinguistische Reflexion möglich werden" (Galison 1996: 29).
- Definition trading Zone: "Die Domäne solcher Interaktionen werde ich im abschließenden Abschnitt die "trading zone" nennen, einen teils symbolisch, teils räumlich konstituierten Ort, an dem die lokale Koordination von Überzeugungen und Handeln stattfindet." (Galison 1996: 29