Der Aufbau der Vita

Die Vita Santi Martini  ist nach einem klassischen Konzept der Dreiteilung aufgebaut. von Einleitung, Hauptteil, Schluss aufgebaut. Der erste Teil die Einleitung besteht wiederum aus zwei Kapitel; nämlich Widmung und Prolog11 Vgl. Albrecht, Martinsvita, 5..Die Widmung ist als Brief verfasst, den  Sulpicius Severus ein Wegbegleiter von Martin an einen gewissen Desiderius  geschrieben hat. Er betont in der Widmung, dass dieses Werk nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist.  Der Grund dafür war, er wollte bei etwaigen Lesern kein Missfallen erregen und Kirtik anderer hervorrufen22 Vgl. Severus, Vita, 3.. Er vollzieht einen Vergleich seiner stilistischen Mängel der literatischen Rhetorik mit der Sprache der Apostel, die auserwählt wurden, die Welt im Namen Jesu Christ zu bekehren.
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Das Reich Gottes gründet sich ja nicht auf Sprachkunst, sondern auf den Glauben. Sie mögen ferner daran denken, daß der Welt das Heil nicht von Denen verkündet wurde - wiewohl, falls dies von Nutzen gewesen wäre, der Herr auch das hätte bewerkstelligen können-, sondern von Fischern\glqq33 Severus, Vita, 5..
Mit dem zuvor angeführten Vergleich, der berufenen Fischer zu Aposteln untersteicht Sulpicius Severus seine Autorenfunktion. Sein Anliegen war, das Leben Martins so zu verkünden, wie es auch die nicht geschulten Fischer die Wahrheit und den christlichen Glauben verbreitet hatten. Dem Autor der Vita war auch klar, das es besser gewesen wäre, wenn er diese Aufgabe gewandten Stilisten übelassen hätte44 Vgl. Severus, Vita, 3.. Das Verständnis bei der Leserschaft wollte er mit dem Topos der Selbsterniederung erreichen. Seine \glqqwenig gepflegte Sprache\grqq55 Severus, Vita, 3. und mögliche Stilfehler stellt er bereits an den Anfang der Vita66 Vgl. Herkommer, Topoi, 52-53.. Sein Anliegen war, dass er das Wirken und die Wundertaten des Heiligen nicht in Vergessenheit geraten lassen wollte.
Das erste Kapitel ist ein Prolog, indem der Autor Sulpicius Severus die Lebensbeschreibung Martins aufschrieb, die ein ewiges Weiterleben haben soll. Ihm war wichtig, dass die christliche Botschaft, durch diesen Heiligen, verkündet wird.
Der Hauptteil umfasst die Lebensbeschreibung Martins von Kindheit bis zur Bischofsweihe, sowie die Mirakel und Wunder, die Martin als Bischof vollbrachte.
A Als Abschlusskapitel der Vita wurden die persönlichen Erfahrungen des Autor mit Martin geschildert.